Die Gemeinde Ostrach hat seit Kurzem eine Katzenschutzverordnung ins Leben gerufen (Stand Januar 2024). Hut ab!
Auf einen solchen Vorstoß haben wir Katzenschützer lange gehofft und gewartet.
Um auch anderen Gemeinden in unserer Region die Entscheidung, diese einzuführen, "erleichtern" zu können (bzw. belegen zu können, dass der Bedarf dringend besteht), benötigen wir eure Hilfe bzw. eure Berichte.
Bitte schreibt uns auf, wo ihr selbst schon auf Katzenelend gestoßen seid und schickt uns diese Berichte zu.
Habt ihr z.B. unkontrollierte Vermehrung und das damit einhergehen Elend (kranke, verwahrloste, ggf. sterbende Tiere) beobachtet?
Habt ihr selbst schon, ggf. aus eigener Tasche, Hilfe geleistet, z.B. die Tiere gefüttert und medizinisch versorgt?
Haben sich Streuner bei euch oder in eurem Umfeld eingefunden, die Hunger hatten und/oder Hilfe gesucht haben?
Seid ihr auf Fundtiere gestoßen, die nicht gekennzeichnet waren bzw. deren Besitzer nicht zu ermitteln war?
Wir würden diese Berichte gerne sammeln, damit wir vor den Städten und Gemeinden argumentieren können, dass wir eine Katzenschutzverordnung dringend flächendeckend brauchen.
Wir veröffentlichen diese Berichte gerne hier auf unserer Seite, wenn ihr damit einverstanden seid. Natürlich anonymisiert. Ihr solltet uns dazu schreiben, in welcher Stadt/Gemeinde die Beobachtung statt gefunden hat (wir nennen die ersten drei Ziffern der Postleitzahl). Wenn ihr namentlich genannt werden möchtet, schreiben wir den
Vornamen dazu (wie ihr das möchtet, ansonsten anonym).
Bitte schickt eure Berichte an ursula-bad_saulgau@t-online.de
Vielen Dank für eure Erfahrungen und eure Unterstützung!
Nur zusammen schaffen wir es, das Katzenelend in den Griff zu bekommen.
Bericht Nr. 4
Datum: 13.11.2024
Ort: 88348
Verfasser: Annerose Eisele
An den Vorstand des Vereines
Katzentatzen e.V. Bad Saulgau
88348 Bad Saulgau-Bondorf
Sehr geehrter Vorstand,
ich bitte Sie, sich weiterhin dafür einzusetzen, dass eine Katzenschutzverordnung eingeführt wird. Ich bin wohnhaft in Bad Saulgau, Ortsteil Braunenweiler und bin bereits mehrfach verwahrlosten, kranken und alten Katzen begegnet. Drei schwerstkranke, herrenlose Katzen habe ich die letzten Jahre beim Tierarzt Dr. Frank Müller in Bogenweiler einschläfern lassen. Zweimal habe ich kleine Kätzchen mit zugeklebten Augen auf der Straße gefunden. Ein Kätzchen habe ich selber aufgenommen, ein anderes konnte ich im Tiernestle in Bad Saulgau abliefern.
In einer Gartenscheune in einem Obstgarten außerhalb der Ortschaft Braunenweiler hatte eine weibliche, herrenlose Katze jedes Jahr mehrere Jungen geboren, bis ich auf die kleinen Kätzchen aufmerksam wurde. Dank der Hilfe des Vereines "Katzentatzen e.V." konnten die Katzen mit einer Wildfalle eingefangen und kastriert werden. Einige Katzen wurden vom Verein aufgenommen und weiter vermittelt. In einem leerstehenden Bauernhof in meiner Nachbarschaft hatte eine weibliche Katze jedes Jahr Junge geboren. Die kleinen, herrenlosen Kätzchen schlichen auf den Terrassen der angrenzenden Wohnhäuser herum, sie waren jedoch scheu. So wurde ich auf dieses Problem aufmerksam und auch diese Katzenmutter wurde mit der Wildfalle eingefangen und kastriert. Zurzeit füttere ich mehrere dieser kastrierten, wilden Katzen. Auf einer Straße in Burgstock in Untereggatsweiler habe ich ebenfalls schon mal eine sehr kranke, herrenlose Katze gefunden, welche ich zum Tierarzt brachte. Die Diagnose: Sie war stark nierenkrank und dehydriert.
Manches Leid von herrenlosen Katzen könnte vermieden werden, wenn Katzenbesitzer dazu verpflichtet würden, ihre Katzen zu kastrieren.
Ich finde es absolut nicht richtig, dass Menschen, die das Leid von herrenlosen Katzen nicht mit ansehen können, den Aufwand mit dem Einfangen, dem Kastrieren lassen und dem Versorgen dieser Katzen haben und auch oft selber noch die Kosten tragen, während sich viele Katzenbesitzer keinerlei Gedanken über die unkontrollierte Vermehrung machen und sich auch nicht für ihre Tiere verantwortlich fühlen. Da hilft eigentlich nur eine Verpflichtung zur Kastration.
Bericht Nr. 3
Datum: 23.01.2024
Ort: 885**
Verfasser: Anonym
Die unkontrollierte Katzenvermehrung findet auf unserem Nachbarhof statt. Da es sich um unsere (mehr oder weniger) einzigen Nachbarn handelt, ist es für mich sehr schwer adäquat damit umzugehen. Deswegen möchte ich auf jeden Fall anonym bleiben. Ich beobachte diese Zustände schon viele Jahre. Kranke kleine Kätzchen jedes Jahr... Viele sind in den Jahren zu uns gewandert und wurden von uns aufgenommen, kastriert und gesund gepflegt. Diese leben nun bei uns auf dem Hof. Aber das ändert ja nichts an der Sache. Ein Reden mit den Menschen darüber ist nicht möglich.
Bericht Nr. 2
Datum: 19.01.2024
Ort: 883**, 885**
Verfasser: Bianca
Wir haben selbst vor ein paar Jahren drei Streuner Kätzchen von einem verlassenen Grundstück (883**) weggeholt, auf dem gerade eine Futterstelle eingerichtet wurde. Der Besitzer des Hauses war verstorben, die Erben hatten die Tür abgeschlossen und die Katzen draußen zurück gelassen. Sie waren nicht kastriert und hatten sich weiter vermehrt. Bei der Erstbegehung des Grundstücks wurden einige tote Welpen gefunden. Es hatte dort schon Einiges an Leid gegeben.
Unsere Drei hatten Giardien, Würmer, Flöhe, Zecken und Katzenschnupfen. Wir haben sie gegen alles behandeln lassen und wegen der Giardien extrem viel geputzt. Als die Schnupfensymptome abgeklungen waren, wurden sie geimpft. Eins der Kätzchen hätte es fast nicht geschafft, weil es wegen der Giardien und der schweren Durchfälle stark dehydriert war. Nach einem längeren Aufenthalt in der Tierklinik durften wir sie wieder mit nach Hause nehmen. Wir waren damals sehr erleichtert, dass wir die Kleine nicht zu Grabe tragen mussten.
Unsere Nachbarin beherbergt einen Streuner im Garten (885**), der vom Igelfutter angelockt wurde. Verschiedene Aufrufe in Facebook und Co. blieben ergebnislos. Niemand kannte den hungrigen schwarzen Kerl. Er wurde von ihr eingefangen und kastriert. Natürlich war er auch nicht gekennzeichnet. Die Tierärztin meinte, so wie er sich gebärdet hätte, sei er „ein Wilder“. Das Tierheim wollte ihn nicht haben, weil sie ihn so nicht vermitteln könnten und die Interessenten zutrauliche Katzen möchten. Mittlerweile bleibt er zumindest sitzen, wenn die Nachbarin sich nähert um ihn zu füttern. Aber an Anfassen ist bis heute nicht zu denken.
Ich habe ihm eine Schutzhütte mit Styropordämmung gebaut, damit er ein trockenes Plätzchen zum Schlafen hat. Die Nachbarin hatte mich gefragt, ob ich da eine Idee hätte. Die Hütten seien so teuer, wenn man was Gescheites möchte. Also bin ich in den Baumarkt gefahren und habe selbst was zusammen gezimmert. Jetzt hat er wenigstens ein trockenes Plätzchen zum schlafen.
Optimal ist das alles nicht. Er wird ja auch älter und wird auch irgendwann medizinische Hilfe brauchen.
Würden alle ihre Katzen kastrieren lassen, müssten diese bedauernswerten Geschöpfe sich nicht krank und hungrig alleine da draußen durchschlagen. Eine Katzenschutzverordnung würde so viel helfen!
Bericht Nr. 1
Datum: 19.01.2024
Ort: 885**
Verfasser: Renate
Kastrationspflicht von allen Katzen in 885** ist dringend erforderlich
Ich versorge seit mehreren Jahren Streuner Katzen in meinem eigenen Garten. Dazu kam es, als ich, auf Wunsch der Nachbarin, ihre Katze, die eine Freigängerin war, zusätzlich zu meinen 5 eigenen Hauskatzen, die zwar im Haus leben, aber alle kastriert sind, mit versorgte.
Im folgenden Winter saß dann regelmäßig ein fremder, unkastrierter Kater vor meiner Haustüre. Er hatte ganz entzündete Augen und sah sehr krank aus. Natürlich tat er mir leid, ich musste einfach helfen. Ich habe den armen Kerl mit einer Lebendfalle gefangen und brachte ihn zum Tierarzt. Dort wurde der Kater kastriert und mit Medikamenten versorgt. Immer wieder tauchten dann, im Lauf der Jahre, scheue Streunerkatzen bei mir im Garten auf, teilweise verletzt und krank. Jedes mal wurden sie von mir gefangen und beim Tierarzt kastriert, unterstützt vom Verein Katzentatzen e.V. Bad Saulgau. Katzen, die noch jung waren, wurden vermittelt, die anderen nach der Kastration wieder bei mir im Garten freigelassen.
Für die Streuner bekomme ich regelmäßig vom Verein Futterzuteilungen. Ich versorge die wieder frei gelassenen Streuner damit, oft kaufe ich auch vom eigenen Geld Futter für sie. Wenn es durch einen Erlass durch die Gemeinde Pflicht wäre, Katzen kastrieren zu lassen, dann wäre das Leid der Streunerkatzen schon längst aus der Welt geschafft.
Hier heißt es von den Besitzern, die sollen Mäuse fangen, die Natur regelt den Rest, doch das ist falsch. Unkontrollierter Nachwuchs und viele halb verhungerte und kranke Katzen sind die Folge davon. Unsere Katzen hier sind an den Menschen gewöhnt und von ihm abhängig. Warum sonst gibt es Streuner, die bis auf die Knochen abgemagert sind, dass einem das Herz blutet. Und dann muss man sich auch noch vom bösen Nachbarn beschimpfen und bedrohen lassen… Mit Worten wie, wenn ich einen deiner Streuner erwische, schlage ich ihn tot. Steinwürfe gegen mein Fenster und Scheunentor, und der Diebstahl von Infoschildern auf meinem eigenen Grundstück sind Zeugen dafür.
Unbelehrbare Katzenhasser verteilen auch Wurststücke, mit Rasierklingen gespickt, in unserer Straße. Manche schießen mit Pfeilen auf die armen Katzen, die dann schwerst verletzt beim Tierarzt behandelt werden müssen. Keiner darf eine Katze einfach töten oder misshandeln. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich Kameras auf meinem Grundstück installiert habe sowie abschließbare Gartentore und Sichtschutz für meine Streuner im Garten angebracht habe. Das Geld dafür kam aus eigener Tasche.
Ich bitte die Gemeinde ***, die von diese Vorfällen Kenntnis hat, (ebenso wie die Polizei und der Tierschutzverein ***) ganz dringend zu erlassen, dass die Kastration von Katzen ab sofort zur Pflicht wird.